Altenessen

Altenessen ist ein nördlicher Stadtteil der Stadt Essen. Er ist seit seiner Eingemeindung aufgrund der Größe amtlich in die beiden Stadtteile Altenessen-Süd und Altenessen-Nord unterteilt. Zusammengenommen wäre Altenessen der bevölkerungsreichste Stadtteil Essens. Er grenzt an die Stadtteile Vogelheim und Bochold im Westen, an das Nordviertel im Süden, an Katernberg und Stoppenberg im Osten und an Karnap im Norden, wobei hier die Emscher mit dem parallel verlaufenden Rhein-Herne-Kanal die Grenze bildet.

Frühgeschichte

Beim Bau einer Kokerei zur damaligen Zeche Helene wurden 1876 frühmittelalterliche Gräber geborgen. Überliefert sind mindestens vier Bestattungen des 7. bis frühen 8. Jahrhunderts n. Chr. Bei Nachgrabungen 1982 nach Stilllegung der Zeche wurden keine weiteren Reste dieses Gräberfeldes aufgefunden.

Erstmals tauchen die Bezeichnungen Alden Essende oder Aldenessende ab 1120 ergänzend zum eigentlichen Essen auf. Die Abgrenzung von Altenessen zu Essen wurde erstmals am 7. Dezember 1310 in einer Urkunde festgehalten.

Dabei lag Altenessen an der Strata Coloniensis, einer der fünf Altstraßen aus dem Frühmittelalter, die Köln mit dem Umland verbanden. Sie verlief in etwa auf der heutigen Altenessener Straße. Ein dörflicher Siedlungskern konnte sich nicht herausbilden.

Zugehörigkeiten

Am 1. September 1808 wurde im von Napoleon errichteten Großherzogtum Berg die Munizipalität Altenessen gebildet, der neben der ehemaligen Bauerschaft Altenessen auch Frillendorf, Huttrop, Karnap, Schonnebeck, Katernberg, Kray, Leithe, Rotthausen, Rüttenscheid und Stoppenberg angehörten. 1813 wurde die Munizipalität Altenessen unter den Preußen zur eigenständigen Bürgermeisterei, die durch die Industrialisierung wegen des ab etwa 1840 boomenden Steinkohlenbergbaus weiter an Bedeutung gewann. Ab 1. Januar 1874 gehörte der Bürgermeisterei Altenessen nur noch Karnap an, alle anderen Teile gingen an die neue Bürgermeisterei Stoppenberg. Diese Bürgermeisterei Altenessen bestand bis zur Eingemeindung von Altenessen zur Stadt Essen am 1. April 1915, wobei Karnap noch bis 1929 selbständig blieb.

Die Munizipalität und Bürgermeisterei Altenessen hatte von 1808 bis zur Eingemeindung 1915 acht Bürgermeister:

  • 1808–1811: Bernhard Radhoff
  • 1811–1815: Johannes Alois Theodor Nienhausen
  • 1815–1834: Christian Noot
  • 1834–1840: Bertram Pfeiffer
  • 1840–1844: Samuel Friedrich Biegon von Czudnochowski
  • 1844–1868: Friedrich de Wolff
  • 1868–1886: Ernst Péan
  • 1886–1915: Theodor Stankeit

 

Industrialisierung und die Folgen

1847 erfolgte die Eröffnung des Bahnhofs Altenessen an der Köln-Mindener Eisenbahn, der bis zur Eröffnung des Essener Hauptbahnhofs 1862 der wichtigste Essener Bahnhof war. Es folgte eine ungeordnete Weiterentwicklung Altenessens, denn außerhalb der bisherigen Siedlungsflächen entstanden Steinkohlenzechen wie die Zeche Anna (1851), die Zeche Fritz-Heinrich (1859), die Zeche Carl (1855) oder die Zeche Vereinigte Helene & Amalie (1873). Dem Arbeitsbedarf, auch bei Zulieferbetrieben, Nebenindustrien und Einzelhandelsgewerbe folgte die Einwanderung von Arbeitskräften und damit eine schnell ansteigende Einwohnerzahl. 1812 zählte man 556 Einwohner, 1845 bereits 960 und 1915 über 45.000 Einwohner. Damit ging das Wachstum Altenessens nicht aus einem Siedlungskern hervor, sondern breitete sich nahe der verstreut liegenden Zechen aus.

1860 wurde in Altenessen-Nord die Freiwillige Feuerwehr gegründet, die bis 1894 erhalten blieb. Das Spritzenhaus stand in der heutigen Spritzenstraße, die 1903 danach benannt wurde. Am 30. August 1895 wurde die Freiwillige Feuerwehr auf Veranlassung der Regierung in Düsseldorf neu gegründet. 1912 errichtete die Bürgermeisterei Altenessen an der zu dieser Zeit gebauten Grünstraße ein neues Feuerwehrdepot. Damals war das noch auf der grünen Wiese, man sagte auch Bruchland.

1893 wurde die Straßenbahnlinie zwischen Altenessen und der Essener Stadtmitte fertiggestellt. Zum 100. Geburtstag Kaiser Wilhelm I. wurde am 21. März 1897 der Kaiser-Wilhelm-Park eröffnet.

Mit der Schließung des Bergwerks Emil-Fritz Anfang der 1970er Jahre endete der Steinkohlenbergbau in Altenessen. Damit entfielen die letzten industriellen Arbeitsplätze im Stadtteil, was einen Strukturwandel nach sich zog. In ehemaligen Zechengebäuden und teils auf Industriebrachen entstanden teilweise neue Kultur- und Sportstätten. Auf stillgelegten Eisenbahntrassen wurde teilweise Radwege angelegt.

Verkehr

Die Bundesstraße 224 verläuft in Nord-Süd-Richtung durch Altenessen und hat am Autobahnkreuz Essen-Nord eine Anbindung an die Bundesautobahn 42. Eine weitere östlichere Abfahrt der A 42 heißt Essen-Altenessen.

Zu Altenessen gehört der Regionalbahnhof Essen-Altenessen.

Der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) wurde in den neunziger Jahren grundlegend umgebaut. Aktuell wird Altenessen durch die Stadtbahnlinien U11 (Ge-Buerer Straße–Messe/Gruga) und U17 (Karlsplatz-Margarethenhöhe) sowie durch die Straßenbahnlinie 108 (Altenessen Bf-Bredeney) (alle betrieben durch die Ruhrbahn) von der Essener Innenstadt erreicht. Neben den Straßenbahnen verkehren in Altenessen die Buslinien 140, 170, 162, 172, 173 sowie 183. Knotenpunkte sind neben dem Bahnhof noch die U-Bahnhöfe Altenessen Mitte und Karlsplatz.

Sport

Primär von historischer Bedeutung sind die Fußballvereine SV Altenessen, BV Altenessen 06 und TuS Helene Essen. Letzterer ist in der Bezirkssportanlage Bäuminghausstraße beheimatet.

Altenessen

Bild: Quellen / References

Shopping in Altenessen -
das Allee-Center
Bild: ECE Projektmanagement

Biergarten am Karlsplatz
mit Pavillon
Bild: Kühnle Gastronomie GmbH

Entspannen im Kaiser-Wilhelm-Park
Bild: Quellen / References

Das Denkmal im Kaiser-Wilhelm-Park zeigt Kaiser Wilhelm I. mit einem Arbeiter.
Bild: Quellen / References

Die kleine Persönlichkeit und dem Kumpel sein Bier - die Stauder-Brauerei in Altenessen.
Bild: Quellen / References

Alte Kirche Altenessen

Die Alte Kirche ist ein evangelisches Kirchengebäude im Essener Stadtteil Altenessen. Sie wurde von 1887 bis 1890 erbaut und gehört heute zur Evangelischen Kirchengemeinde Altenessen-Karnap.

1873 wurde eine Notkirche ihrer Bestimmung übergeben, die auf dem Grund des später bis 1979 bestehenden Gemeindeamtes stand. Die Genehmigungsurkunde des preußischen Kultusministeriums datiert auf den 25. April 1875, der als Gründungstag der damals etwa 3000 Mitglieder zählenden Gemeinde gilt. Ihrem ersten Pfarrer, Karl Denkhaus, wurde später die Straße gewidmet, an der sich die Kirche befindet.

Die heutige vierjochige, dreischiffige Kirche wurde nach Plänen der Architekten Carl Nordmann und Julius Flügge im neugotischen Stil erbaut.

Die Orgel

Die Orgel stammt vom Orgelbauer Wilhelm Sauer und ist die älteste durch ihn erbaute Orgel im Ruhrgebiet. Sie ging zur Kirchweihe am 5. Oktober 1890 erstmals in Betrieb. 1949 wurde die mechanische Traktur auf elektropneumatischen Betrieb umgebaut. In den 1980er Jahren wurde die Orgel erneut instandgesetzt.

Am 20. März 2014 beschloss das Presbyterium, die Orgel mit Materialermüdungserscheinungen so zu sanieren, dass sie ihr einstiges romantisches Klangbild wiedererhält.

Am 9. September 2017 wurde die sanierte Sauer-Orgel im Rahmen einer Orgelnacht wieder in Betrieb genommen.

Quelle: Wikipedia Deutschland
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Traditionelle Stadtteilfeste

Altenessener Frühlingsfest

Altenessener Stadtteilfest

Vereine im Stadtteil

Interessengemeinschaft Altenessen e.V.

Schlusenkamp 43
45326 Essen - Altenessen

Vertreten durch: Peter-Arndt Wülfing
E-Mail: peterwuelfing@aol.com
Fon: 0201 - 36 19 481 (Peter-Arndt Wülfing)

Webadresse:
www.igaltenessen.de

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