Dellwig
Dellwig (auf Borbecksch Platt Delfken genannt) ist ein nordwestlicher Stadtteil der Stadt Essen. Er grenzt an die Stadtteile Bergeborbeck im Osten, Gerschede und Frintrop im Süden, den Oberhausener Stadtteil Borbeck im Westen und Vondern (Oberhausen) sowie Ebel (Bottrop) im Norden.
Geschichte • Bauerschaft
Dellwig, frühere Schreibweisen waren auch Dalewic oder Delewic, begann als Bauerschaft, die im Jahre 1220 erstmals erwähnt wurde. Der Siedlungsschwerpunkt lag im unteren Talbereich des Siepens des Barchembachs, oberhalb der Emscherniederung. Die Lage war vor dem Fühjahreshochwasser der Emscher geschützt. Die Lage am Westenhellweg ermöglichte Ackerbau auf ertragreichen Lössböden. Die Siepe, die Talweide, am Bach konnte für die Viehwirtschaft genutzt werden.
In der tiefer liegenden Emscherniederung war die Siedlung auf Einzelhöfe begrenzt. Heide und Bruchwald, frei laufende Pferde aus Pferdezuchten im Emscherbruch und bis zum Ende des 18. Jahrhunderts auch Wölfe bestimmten dort das Bild. 1797 fand die letzte Wolfsjagd, von der Obrigkeit angeordnet, statt.
1332 werden in einem Verzeichnis des Stiftes Essen folgende drei Bauerngüter genannt: der Hof des Everhard von Delewyk, der Hof des Konrad von Delewik und der Hof Konrad Overbeck (ultra rivum). Hier werden diese Höfe dem Oberhof Ehrenzell abgabenpflichtig genannt, und nicht, wie man vermutet hätte, dem Hof Borbeck. Der Oberhof Ehrenzell gehörte zum Dreibauernschaftsquartier, bestehend aus Altendorf, Frohnhausen und Holsterhausen. Er war 966 von König Otto I. auf das Konvent des Damenstiftes Essen übertragen worden. Das Dellwiger Bauerngut Herskamp unterstand indes dem Kloster Stoppenberg, das Gut Terboven dem Kloster Deutz. Weitere Gutshöfe, wie beispielsweise Hüttmann, Kranendieck und der heutige Reitstall Schepmanns Hof, mit erster Erwähnung 1444, können nicht nachweislich zugeordnet werden. Diese Unregelmäßigkeiten wurden mit der Einführung der Landmatrikel 1668 im Auftrag der Fürstäbtissin von Essen aus steuerlichen Gründen geebnet. Von nun an waren alle Güter in Dellwig dem Hof Borbeck abgabenpflichtig.
Eine Besonderheit der Dellwiger Gutshöfe war, dass sie eine Vöhdewirtschaft (Futterweidenwirtschaft) betrieben. So hatte jeder Bauer einmal Anbauland als steten Besitz und Bruchland als zeitweiligen Besitz, das zur Erholung des Landes zeitweise als Futterweide (Vöhde) genutzt wurde. Dieses Bruchland entstand durch eine Bauerngemeinschaft zur Urbarmachung mooriger Gebiete, wie das Land der späteren Zeche Prosper, dem Klaumer Bruch und dem Kreienbruch.
Eingemeindung
Dellwig wurde 1915 als Teil der Bürgermeisterei Borbeck zur Stadt Essen eingemeindet, musste dabei aber nördliche Flächen abgeben. Das um 1360 erstmals genannte Haus Ripshorst, das unter anderem ein Rittersitz war und auch als Schutzburg der Essener Fürstäbtissinnen diente, befindet sich aus diesem Grunde heute auf Oberhausener Stadtgebiet.
20. Jahrhundert
Da der Weg in die Pfarrkirche in Borbeck sehr weit war, errichtete man 1901 eine Notkirche auf die 1905 eine eigene Pfarrei und 1909 ein eigener Friedhof folgte. Am 29. Juni 1911 wurde nach zweijähriger Bauzeit die Kirche St. Michael geweiht. 1907 errichtet man an der Rahmannstraße ein neues Postamt, das heute noch in Betrieb ist. 1910 gründete sich in Dellwig eine Freiwillige Feuerwehr, die später von der Borbecker Berufsfeuerwehr verdrängt wurde und sich auflöste. 1905 tritt, wie bereits 14 Jahre zuvor, ein schlimmes Hochwasser der Emscher ein, das viele Menschen zur Flucht aus dem Überschwemmungsgebiet zwang. 1914 wurde der Rhein-Herne-Kanal gebaut, und die Emscher nördlich parallel dazu verlegt. Am 1. Mai 1921 wird der an der Strecke Essen Hauptbahnhof–Bottrop liegende Bahnhof Essen-Dellwig-Ost in Betrieb genommen. Am 25. Februar 1927 erschien erstmals als Stadtanzeiger Nordwest ein kostenloses Dellwiger Regionalblatt. In das ehemals rein katholische Dellwig wanderten im Zuge der Industrialisierung immer mehr Protestanten ein. 1915 wurde daraufhin die evangelische Friedenskirche eingeweiht. Im September 1942 bekam die St.-Michael-Kirche samt Pfarrhaus schwere Bombentreffer ab, so dass ein Notgottesdienst in der Kapelle des Kindergartens abgehalten werden musste. Am Palmsonntag 1946 gab es dann den ersten Gottesdienst nach dem Kriege in der St.-Michael-Kirche. 1943 erhielt die Friedenskirche schwere Bombentreffer und konnte erst im Juli 1949 wieder ihrer Bestimmung übergeben werden. Die in Kohlennot geratene Friedrich Krupp AG übernahm 1943 unter anderem die Zeche Levin. Jedoch brachten Kriegsschäden große Schwierigkeiten, so dass die Zeche im Frühjahr 1944 ihre Kohlenförderung einstellen musste. Im März 1945 konnte man nach Granatfeuer die Wasserhaltungsanlage nicht mehr weiter betreiben. Die Zeche wurde aufgegeben. In die Halde der Zeche wurde ein Bunker gebaut, der im Kriege rund 2000 Menschen Schutz bot. Nach dem Kriege wurde die Zeche wiederaufgebaut und der Betrieb in vollem Umfang wiederaufgenommen. Bis 1960 gehörte sie zu den größten Arbeitgebern im Stadtteil. Mit der Zechenstilllegung wurde 1960 auch der Rangierbetrieb am Verschiebebahnhof Frintrop eingestellt. Heute erinnert am Standort der ehemaligen Zeche kaum etwas an sie, nur das dort entstandene Gewerbegebiet trägt ihren Namen. 1984 wurde vor der St.-Michael-Kirche eine Seilscheibe der Zeche Levin aufgestellt. Zusammen mit einem Pflug, der das Jahr 1885 trägt, soll dieses Denkmal an die tausendjährige Geschichte Dellwigs mit Landwirtschaft und Industrie erinnern.
Dellwig heute
Dellwig ist teils von dichter Wohnbebauung mit Grünflächen, teils von größeren Gewerbegebieten geprägt. Am Rhein-Herne-Kanal bieten Rad- und Wanderwege etwas Naherholung. Die in Dellwig gelegene Schleuse III fiel 1980 wegen Wasserspiegelsenkung, bedingt durch Bergbau, weg. Am ehemaligen Verschiebebahnhof Frintrop sind heute auf etwa 25 Hektar Spazierwege im Grünen entstanden. Dazu gibt es das Freibad Hesse.
Im ÖPNV wird Dellwig durch die Linien 103, 143, 166, 185 und 186 der Ruhrbahn bedient. Am S-Bahn-Haltepunkt Essen-Dellwig hält die S-Bahn-Linie 2, am benachbarten Haltepunkt Essen-Dellwig Ost die S-Bahn-Linie S9.
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Dellwig
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Immer ein ruhiges Plätzchen - am Rhein-Herne-Kanal in Essen-Dellwig.
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Sehr begehrt an heißen Tagen: das Freibad "Hesse" in Essen-Dellwig. Die 12.000 qm großen Liegewiesen und 1.500 qm großen Ballspielflächen werden von alten Bäumen beschattet.
Bild: Sport- und Bäderbetriebe Essen
Traditionelle Stadtteilfeste
Happy Days Dellwig
Gerschede
Essen-Gerschede (auf Borbecker Platt Gasche genannt) ist ein nordwestlicher Stadtteil der Stadt Essen, in dem überwiegend Wohnbebauung mit Grünanlagen dominieren. Zugleich bildet er im Stadtbezirk IV den kleinsten Stadtteil.
Geschichte
Die Namensherkunft Gerschede wird aus der Schreibweise Gerscheide hergeleitet. Diese deutet auf einen ger- oder keilförmigen Scheid hin, wobei der Scheid einen Teil des Markenwaldes bezeichnet, der einer herrschaftlichen Familie vorbehalten war. Das Dorf Gerschede entstand entlang des Bachlaufes Schmalenbecke, die in der heutigen Grünanlage Mayskamp entspringt. 1668 wird an dieser Stelle der ehemalige Hof des Bauern May genannt, der damit zu den ältesten bekannten Höfen im Ort zählte. Aber es ist bereits 1406 das Dornrebesgut erwähnt, das Hannes op der Hovestat gehörte, der es in diesem Jahr einem Beamten der Äbtissin Elisabeth von Nassau verkaufte. Dieses Gut gab dem Donnersberg im benachbarten Dellwig seinen Namen. In der ehemaligen Bauerschaft Gerschede erinnern heute andere Gebäude an den dörflichen Charakter, der jahrhundertelang diesen Ort prägte. Da ist das aus dem Jahre 1749 stammende und zum Buckermannshof gehörige Fachwerkhaus, das die ehemaligen Gaststätte Beckermannshof beherbergte und heute Wohnzwecken dient. Der Kerkmannshof aus dem 18. Jahrhundert und sein Gesindewohnhaus, der um 1800 erbaute Schafenkampskotten, auch Zückerhüsken genannt, zeugen ebenfalls davon. An der Ecke Münstermannstraße/Gerscheder Straße steht ein kleines, denkmalgeschütztes Fachwerk-Marienhäuschen aus dem Jahr 1784, genannt Hirtenkapelle. Am Pausmühlenbach lag der Pausmühlenhof der Familie Paus. Die Pausmühle, eine Kornmühle, wurde erst durch den Bach, später mit Gas und ab 1939 elektrisch betrieben. Die Stilllegung erfolgte 1970. Einst führte der Pausmühlenbach, der die Grenze zu Borbeck bildet, durch sumpfiges Gelände und war am Möllhoven zu einem Teich aufgestaut. In einer Talsenke steht, allerdings auf Borbecker Gebiet, die Voßgätters Mühle, auch Aumühle genannt. Die Fürstäbtissinnen des Stiftes Essen ließen hier Korn mahlen, das als Zehnt abzuführen war.
1847 wurde die Strecke der Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft gebaut. Dazu kam am 1. Dezember 1872 die Eröffnung der Eisenbahnstrecke zwischen Heißen und Frintrop für den Güterverkehr. Beide Linien zerschnitten das Dorf.
In der Folgezeit verlor Gerschede wegen der schnell voranschreitenden Industrialisierung durch Bergbau und Stahlindustrie in benachbarten Orten und die damit einhergehende starke Zuwanderung von Arbeitskräften, immer mehr seinen rein ländlichen Charakter verlor. Es entstanden einige Arbeitersiedlungen, wie beispielsweise die Arenbergkolonie. 1939 wurde eine späte Krupp-Siedlung errichtet, deren Straßennamen an die ehemalige Kolonie Deutsch-Ostafrika erinnern: Windhukweg, Samoastraße, Tangabucht und andere.
Nach dem Zweiten Weltkrieg errichtete die Norwegische Europahilfe 1954/55 in Gerschede 25 Fertighäuser in Holzbauweise zur Unterbringung kinderreicher Familien. In Erinnerung an diese großzügige Spende aus Norwegen tragen die Straßen, an denen diese Nordlandhäuser stehen, die Namen Nordlandaue und Nordlandring. Obwohl viele dieser Häuser entsprechend den Wünschen der Bewohner mit der Zeit durch An- und Umbauten verändert wurden und bisher nicht dem Denkmalschutz unterliegen, sind sie in ihrer architektonischen Grundstruktur auch nach über 60 Jahren noch als Nordlandhäuser erkennbar.
Gebietszugehörigkeiten
Nach dem Ende des Bestehens des Stiftes Essen 1803 wurde Borbeck, und damit auch Gerschede, als französisch besetztes Gebiet 1808 zur Munizipalität. Schließlich führte die Neuordnung Europas durch den Wiener Kongress im Jahre 1815 dazu, dass die Gemeinde Borbeck mit Gerschede zu Preußen kam und zur eigenständigen Bürgermeisterei innerhalb des Kreises Essen wurde. Von 1823 bis 1859 gehörte Borbeck zum Kreis Duisburg, danach ab 1859 wieder zum neu eingerichteten Kreis Essen. Der Bürgermeisterei gehörten neben Gerschede auch Bedingrade, Bochold, Dellwig, Frintrop und Schönebeck unter damaligem Einschluss von Vogelheim sowie die Bauerschaften Lippern (Lipper Heide) und Lirich an. Mit diesen beiden letztgenannten Teilen erlitt die Bürgermeisterei Borbeck am 1. Februar 1862 ihren größten Gebietsverlust. Diese Ortsteile bildeten ab diesem Zeitpunkt etwa zwei Drittel der neu gegründeten Gemeinde Oberhausen. Auch das Dreibauerschaftsquartier, bestehend aus Altendorf, Frohnhausen und Holsterhausen, wurde nach der Säkularisation der Munizipalität Borbeck zugeteilt, aber 1874 als eigenständige Bürgermeisterei Altendorf wieder ausgegliedert. Gerschede gehörte bis 1915, als es zur Stadt Essen eingemeindet wurde, zur Bürgermeisterei Borbeck.
Heutiger Charakter
Gerschede ist hauptsächlich durch Wohnbebauung geprägt. Nächstes Mittelzentrum ist Borbeck-Mitte. Der Stadtteil besitzt sowohl eine evangelische (Gemeindezentrum Samoastraße der evangelischen Kirchengemeinde Dellwig-Frintrop-Gerschede) als auch eine katholische Kirchengemeinde in der 1956 fertiggestellten St. Paulus-Gemeindekirche. Diese wurde bereits am 10. Juli 1955 durch den Kölner Weihbischof Joseph Ferche geweiht. Auffällig im Bild des Stadtteils ist die im Zeitraum von 2002 bis 2006 vollständig kernsanierte Krupp-Siedlung sowie die Siedlung zwischen Möllhoven und Ackerstraße. Ein Radwanderweg am Pausmühlbach verbindet Gerschede mit dem nahen Schlosspark in Borbeck-Mitte. An der Hansemannstraße, die nach Adolph Hansemann, einem Bankier und Kolonialpolitiker benannt wurde, befindet sich seit 1991 die Gesamtschule Borbeck. In der Ackerstraße gibt es zu dem seit 1988 die Grundschule Gerschede.
Der S-Bahn-Haltepunkt Essen-Gerschede bietet mit der Linie S9 eine direkte Verbindung nach Wuppertal über den Stadtkern und nach Haltern am See über Bottrop. Die Straßenbahnlinie 103 und die Buslinien 143, 185 und 186, sowie der Nachtexpress NE12 der Ruhrbahn führen durch Gerschede.
Quelle: Wikipedia Deutschland
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Gerschede
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Kopfweiden in Essen-Gerschede
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Viel ländliches Idyll, gibt es in Essen-Geschede zu bewundern.
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Nordlandhäuser in Essen-Gerschede.
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Vereine im Stadtteil
Wir für Dellwig/Gerschede e.V.
Francisco Arias
Levinstraße 87
45357 Essen
Telefon: 0201 / 37 00 35
Vertreten durch: Norbert Hellmann
Telefon: 0174 / 33 18 062
E-Mail: webmaster@wirfuerdellwig-gerschede.de
Webadresse:
www.wirfuerdellwig-gerschede.de
BVV Dellwig/Gerschede 1910 e.V.
Vertreten durch: Klaus-Dieter Pfahl
Reuenberg 116a
45357 Essen
E-Mail: klaus.pfahl@bvvdellwig.de
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