Frintrop

Frintrop (auf Borbecker Platt Frentrop genannt) ist der westlichste Stadtteil der Stadt Essen, wobei er im Westen an die Nachbarstadt Oberhausen grenzt. Im Nordosten schließt sich der Essener Stadtteil Dellwig und im Süden der Stadtteil Bedingrade an Frintrop an.

Bis zum 19. Jahrhundert

Der Ort Frintrop wird zuerst in den Isenberger Vogteirollen um 1220 als Vrilincdorpe genannt. Der Name enthält das altniederdeutsche Wort friling in der Bedeutung 'freier Mann'. Es ist aus altsächsischen verfassungsrechtlichen Texten bekannt. Unklar ist nur die besondere Bedeutung dieses 'frei'. Der Kontext, in dem dieses 'frei' zu verstehen ist, ist unbekannt. Genau gleich gebildet ist Frillendorf (Essen), um 1220 ebenfalls Vrilincdorpe, Frentrup in Gladbeck, um 1220 Vrilincdorpe, und Frentrop in Marl, um 1150 Frilingthorpe.Auf eine andere Bedeutung aus keltischem Ursprung als sumpfiges Land deuten neuere Forschungen hin.

Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts, als die Industrialisierung im Ruhrgebiet bereits in vollem Gange war, waren Frintrop und Umgebung Bauernland. Die meisten Höfe lagen verstreut in unmittelbarer Nähe des Hellwegs, des wichtigen Handelswegs, der über Frintrop führte. Dazu gehörten die Bauerngeschlechter Breukelmann (danach benannt die Straßen Breukelmannhof und Breukelmannhang), sowie Kauke und Knotte. Die Familie Knotte stellte das Grundstück zum Bau der Pfarrkirche St. Josef zur Verfügung, zumal der Landwirt Wilhelm Knotte erster Vorsitzender des damaligen Kirchbaukomitees gewesen war und über große Ländereien in Frintrop verfügte. Rund um Frintrop existierten beispielsweise die Bauernhöfe Frintrop, Ressing, Rotthäuser, Terboven, Halfmann, Hüttmann und Eschenbruch. Zu den ältesten Familien in der Bauerschaft Frintrop gehörten neben den Bauern Frintrop die Familie Stöckmann. Der Hof to Stocken, wie der Stöckmannshof damals genannt wurde, umfasste noch vor 200 Jahren 23 Morgen Acker sowie vier Morgen Busch und Wald. Heute leben noch zahlreiche Nachkommen der beiden Familien in Frintrop und Umgebung.

Hugenotten, deren Vorfahren nach der Bartholomäusnacht vom 24. August 1572 aus Frankreich flüchteten, sich am Niederrhein in Wachtendonk niederließen, fanden in Tuchwebereien in Frintrop Arbeit und somit eine neue wirtschaftliche Existenz. Familien mit dem typischen Namen Quay sind sämtlich Handwerker.

In Unterfrintrop, an der Ecke Jagdstraße/Unterstraße, steht das Pestkreuz, ein Wegekreuz, das die Bewohner zum Dank aufstellten, als die europaweit ausgebrochene Pest auf ihr flehentliches Bitten hin 1668 ihren Landstrich verschont hatte. Auch in Oberfrintrop befindet sich an der Ecke Heilstraße (früher Flurstraße)/Frintroper Straße seit Beginn des 18. Jahrhunderts ein Wegekreuz, im Volksmund Lattenkreuzhannes genannt, das als Wallfahrtskreuz dient, an dem sich jedes Jahr Pilger zu einer Fußprozession nach Kevelaer treffen. Doch schon seit 1666 findet diese jeweils am Freitag vor Mariä Himmelfahrt statt. Als Heinrich Wiebringhaus 1909 sein Geschäftshaus an dieser Straßenecke errichtete, wurde das Kreuz in die Eckaußenwand integriert. Von diesem Kreuz könnte die Heilstraße am 14. August 1896 ihren Namen .erhalten haben; Im Kreuz ist Heil. Andererseits sagt man, dass die Straße nach einem einst hier wohnenden Heildiener benannt wurde.

Nach dem Krieg bis heute

Nach dem Krieg eröffnete am Frintroper Markt das Metropol-Theater mit 563 Sitzplätzen. Hier gab es Theateraufführungen und Konzerte. In den Jahren 1950 bis 1970 wurden mehrere, nach modernen Maßstäben geplante Siedlungen auf den noch zahlreichen, bislang landwirtschaftlich genutzten Flächen, gebaut. So erhöhten sich stetig die Einwohnerzahlen und ebenfalls die Grundstückspreise. Bauträger waren hier vornehmlich die Firmen Krupp, die Wohnungsgesellschaft Dümpten GmbH (später Thyssen Bauen und Wohnen) und Allbau. Auch durch private Bauträger wurde das Ortsbild nachhaltig verändert. In den 1970er Jahren wurden Neubaupläne für den Stadtteil erstellt. Auch Studenten der Essener Gesamthochschule schrieben darüber Studienarbeiten. Der geplante, umfangreiche Abriss alter erhaltener Gebäude wurde in großen Teilen nicht umgesetzt. Doch auch die Neubauten, die das ein oder andere alte Gebäude ersetzten, veränderten das Ortsbild weiter deutlich.

Am 1. Mai 1985 wurde das Wallfahrtskreuz in Oberfrintrop erneut gewaltsam beschädigt und einen Monat später wieder geweiht.

Im Juni 2015 wurde mit den Abrissarbeiten der Wohn- und Geschäftshäuser der Frintroper Straße 414 bis 426 begonnen. Auf dem frei gewordenen Gelände entstanden seit dem Frühjahr 2017 neue Gebäude für zwei Lebensmittelgeschäfte mit Parkplätzen sowie ein dreistöckiges Büro- und Geschäftshaus.Der Discounter Aldi-Nord wurde im Dezember 2017 als erstes Geschäft eröffnet. Einen Monat später soll Rewe sowie das Geschäftshaus im März 2018 folgen.

Zugehörigkeiten

Frintrop gehörte nach der Neuordnung Europas durch den Wiener Kongress im Jahre 1815 zur nun preußischen Bürgermeisterei Borbeck. 1912 kam es zu einer Volksabstimmung zur Eingemeindungsfrage Frintrops, der damals so betitelten Schlacht von Frintrop. Am 1. März 1912 schrieb die Essener Volkszeitung:

„Vivat Assindia! Auch am heutigen Tage findet noch Abstimmung statt. Frintroper, benutzt auch diesen Tag, um der Wahrheit zum Durchbruch zu verhelfen, daß die Mehrzahl der Frintroper für Essen ist! Bei der Abstimmung wurden bis heute nachmittag für Essen 1305, für Oberhausen 499 Stimmen abgegeben.“

Schließlich wurde ein Teil Frintrops zusammen mit der Bürgermeisterei Borbeck am 1. April 1915 zur Stadt Essen eingemeindet, wobei Frintrop mehr als die Hälfte seiner Fläche, nämlich 272 Hektar mit rund 5000 Einwohnern an die Stadt Oberhausen abtreten musste.

 

Quelle: Wikipedia Deutschland
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Frintrop

Bild: Quellen / References

Der Frintroper Wasserturm bewältigt tapfer ein kurioses Schicksal. So steht der Frintroper Wasserturm doch tatsächlich in Bedingrade.
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Der Läppkes Mühlenbach in Essen-Frintrop. Besser kann man die Emscherperlen nicht bereichern, so ist er doch ein Zufluss der Emscher.

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Gaststätte "Alt-Frintrop" in Essen-Frintrop, das Haus wurde 1893 durch Hermann Knotte errichtet.

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Das Pestkreuz in Essen-Unterfrintop, an der Ecke Jagdstraße/Unterstraße. Die Bewohner stellten es zum Dank auf, als die europaweit ausgebrochene Pest auf ihr flehentliches Bitten hin 1668 ihren Landstrich verschont hatte.
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Traditionelle Stadtteilfeste

Frintroper Shopping Nacht

Vereine im Stadtteil

Wir für Frintrop e.V.

Vertreten durch: Christel Noeckel
Frintroper Straße 451
45359 Essen

Telefon: 0201 / 69 40 74
Telefax: 0201 / 60 86 77
Mobil: 0174 / 77 31 43 2
E-Mail: info@christel-noeckel.de

Webadresse:
wir-fuer-frintrop.de

Bürger- und Verkehrsverein Essen-Frintrop 1922 e.V.

Peter Berndt, 1. Vorsitzender
Baustr. 51
45359 Essen

Fax: +49 (0)201 - 60 99 133

Webadresse:
essen-frintrop.org

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